Einleitung
Wie stehst du zu Veränderung? Gehörst du zu den Menschen, die Veränderung in ihrem Leben begrüßen, Fortschritt als etwas Positives sehen und gespannt auf Neues sind? Oder zu denen, die Angst davor haben, sich persönlicher Veränderung zu unterziehen, sich zu reflektieren oder auf neue Lebensumstände zu reagieren und sich neu anzupassen? In meinem Leben spielt Veränderung eine riesige Rolle, nicht nur weil ich mit Veränderung mein Leben zu einem besseren, positiveren, bewussteren, gesünderen, effektiveren usw. führen kann, sondern auch weil ich Fortschritt als natürlich und im Gegensatz Stillstand als langweilig empfinde. Punk-Rock jedoch begleitet mich seit über 20 Jahren als eine Konstante, die ich nicht missen möchte 🤘
Zuerst die Veränderung…
Ich habe in den letzten Jahren etliche Veränderungen an mir bzw. an meiner Identität durchlebt. Um, neben den vielen unbewussten, nur ein paar bewusste Veränderungen zu nennen: vom Raucher zum Nichtraucher, vom Fleischesser zum Veganer, vom Couchpotato zum Läufer, vom Langschläfer zum (etwasfrüher-)Aufsteher, vom Angestellten zum Selbständigen, vom Sesshaften zum Vanlifer, vom Markenfan zum Minimalisten usw. Aber warum habe ich das eigentlich gemacht? Weil ich es wollte. Weil es eine Vision von mir oder meinem Leben war. Oder weil ich durch Reflexion meiner Verhaltensweisen merkte, dass ich einen anderen Weg für gesünder, nachhaltiger, besser oder intelligenter empfand.
Letzteres führt zu einer sogenannten kognitiven Dissonanz – dieser werde ich demnächst einen eigenen Post widmen, da ich es in der heutigen Zeit, für absolut wichtig halte, ein wenig über dieses psychologische Phänomen Bescheid zu wissen. Eine Zeit in der die Menschheit vor großen Herausforderungen bzw. verschiedensten Krisen steht, welche für immer mehr Spaltung sorgen und uns ein großes Maß an Veränderung abverlangen.
…oder doch nicht?
Der Mensch und auch sein integriertes Gehirn sind faul. Viel zu faul für Veränderung. Warum sollten wir an uns auch etwas ändern? Eigentlich ist ja alles nicht so schlimm und es war ja sowieso schon immer so wie es ist, und so wie es ist, so ist es nunmal. Punkt. Alles andere wäre ja viel zu anstrengend. – Really?
Naja, wenn man als Beispiel uns Österreicher hernimmt, so würde ich mal behaupten, dass die eigentliche Anstrengung in unserer Suderei liegt. Ist es nicht viel anstrengender sich über die Politik, den eigenen Bierbauch, die schlechte Gesundheit, den dummen Nachbarn, der/die langsame/n AutofahrerIn vor uns aufzuregen, anstatt unsere Einstellung oder unser eigenes Verhalten zu ändern? Einmal geändert, für immer entspannter?!
Also worauf ich hinaus will… JA, Veränderung und Reflexion ist anstrengend, aber meiner Meinung nach auch der lohnendere Weg. Ist es nicht viel schöner wenn man sich nach getaner Selbstreflexion zurücklehnen kann und seine Werte, Überzeugungen, Vorstellungen und Ziele mit seinen Taten in Einklang gebracht hat? Meiner Meinung nach schon und ich bin froh, dass ich es die letzten Jahre konsequent an mir so gemacht habe – auch wenn diese Arbeit nie zu einem Ende kommen wird ☝️ Jetzt aber zum eigentlichen Thema: Punk-Rock 😀
Mit dem Song “Eat the Weak” von Random
bin ich das erste Mal mit meinem
Lieblingsgenre in Kontakt gekommen.
Was hat das jetzt mit Punk-Rock zu tun?
Nun, an einem Tag vor ca. zwanzig Jahren hatte ich das Glück neben einem Mitschüler und dann auch besten Freund gesessen zu sein, der mir mit einem “Willst du auch mal hören?” die Tür zu einer ganz neuen Welt eröffnet hat. Das erste Mal hörte ich verzerrte Gitarren, schnelle Takte und rauen Gesang, jedoch verbunden mit Melodien, die mir ins Ohr gingen. Ab dem ersten Moment war ich verliebt in diese Art von Musik – bis heute.
Ich war auch mal verliebt in Fleisch – aber meine Gesundheit, die Wirkung auf unsere Umwelt und die Lebendigkeit der Tiere sind mir wichtiger – Fleischkonsum passt nicht mehr zu meinen Werten, nur um ein Beispiel zu nennen. Punk-Rock jedoch bleibt konstant in meinem Leben, weil es zu mir passt und jeglicher Reflexion standhält – und das ist gut so!
Deshalb jetzt die 4 Gründe warum Punk-Rock eine Konstante in meinem Leben ist!
1. Werte
Meine persönlichen Werte wie Freiheit, Toleranz und Selbstbestimmung passen wie die Faust auf’s Auge zu dieser Musik und den oft darin vermittelten Texten. Für mich ist es ein Muss, mit in die Luft gestreckter Faust, gemeinsam gegen Sexismus, Homophobie, Rassismus, Faschismus und sonstigen engstirnigen Bullshit aufzuzeigen. Zum Glück findet Punk auch gerade wieder Anklang bei der jüngeren Generation. Vielen Dank an Leute wie SBÄM, die unermüdlich den Spirit weitertragen und für neue und größere Reichweite sorgen ✊
2. Energie
Ja, ich liebe nicht nur Punk-Rock…meinen Musikgeschmack würde ich schon als sehr breit gefächert ansehen, auch wenn er sich im Großen und Ganzen auf selbstgespielte Musik beschränkt und ich bei elektronischer Musik dann meistens doch raus bin 😀 Die Energie, die Motivation und die Gänsehaut, die mir Punk-Rock-Mukke beschert lässt sich aber nicht mit einem Blasmusikabend, einem Musical oder einem Popsong vergleichen. Die Kraft und Überzeugung, die ein rauer Gesang, verzerrte Gitarren und ein fetter Schlagzeugsound mit sich bringen, wecken Energien, die sonst kein anderes Genre in mir weckt.
3. Melodie
Ich liebe Melodiösität. Punkt. Reicht eigentlich für diesen Absatz oder? 😄 Naja, ich muss zugeben, ich bin kein Fan von allen Arten von Punk-Mukke. Ich brauche immer eine schönen Refrain, Abwechslung in den Songs, gute Soundqualität und zumindest annähernd getroffene Töne sollten es schon sein… aber Bands die diese Ansprüche vorzüglich erfüllen, gibt es ja zum Glück wie Sand am Meer 😍 Und dann ist das Ergebnis aus Melodie, die ins Ohr geht und der bereits beschriebenen Energie, die durch den Charakter der Mukke eben ensteht, einfach…mh, wie würde Karla Kolumna jetzt sagen? Genau, sensationell!
4. Community
Nach außen hin hart und wild, aber eigentlich weich und nett, jedoch rebellisch und gegen Ungerechtigkeiten und Beschränktheiten aufzeigend, vielfältig und aktiv selbst machend… achja, und aus meiner Erfahrung immer gewaltfrei. Ich war auf unzähligen Festivals für Punk-Rock und Rockmusik, aber auch auf unzähligen Bierzelten…wenn ich handgreifliche Auseinandersetzungen gesehen habe, dann auf Bierzelten oder in Bars – noch nie auf einem Festival.
Ich liebe die Leute, die diese Musik in mein Leben gebracht hat und bin für jede/n Einzelne/n unglaublich dankbar.
Abschluss
So viel zu meiner Vorliebe für Punk-Rock und warum er eine Konstante in meinem Leben war, ist und mit ziemlicher Sicherheit auch bleiben wird 🖤
Auf welche Mukke stehst du? Welche Werte transportiert sie? Hast du vielleicht einen musikalischen Geheimtipp? – lass uns gerne mal quatschen 🗣️👂 -> Ja gerne!
Bis bald,
Daniel